Chronik

Chronik des Jagdvereins Rheingau

70 Jahre Verantwortung für Jagd und Natur

In den zurückliegenden Jahrzehnten hat der Jagdverein, vor allem dank der Mithilfe der in den Hegegemeinschaften organisierten Jagdpächter, zusammen mit Forstbeamten, Waldbesitzern, Landwirten und Winzern, mit Kommunal– und Landespolitikern Lebensräume erhalten und geschaffen für die Tiere und Pflanzen unserer Heimat Rheingau.

Die Jäger haben dabei neben ihrer Freude am jagdlichen Erleben die nachhaltige, sorgsame und verantwortungsvolle Nutzung der Naturressourcen in den Vordergrund ihres Tuns gestellt.
Die Revierpächter haben in diesen sieben Jahrzehnten einen hohen Zeit– und Kostenaufwand für Revierpflege und Wildbewirtschaftung aufgebracht. Ohne ihren materiellen und ideellen Einsatz wäre das von Jagdverbänden und Politikern geforderte Konzept der Lebensraumgestaltung und des Naturerlebnisses für jedermann im „Lernort Natur“ nicht zu realisieren.

Als sehr gutes und stark nachgefragtes Medium erweist sich hierbei die 2015 vom JVR erworbene „Erlebnisschule Wald und Wild“. Die darin ausgestellten Präparate von heimischem Haar- und Federwild finden reges Interesse bei Vorschulkindern der Kitas, bei Grund- und Realschulkindern und auch bei Erwachsenen. Gudrun Fehler, die „Schulleiterin“, zeigt

auch Poster vieler Wildarten, Geweihe, Gehörne und, als „Streichelzoo“, Decken und Bälge.

Die Mitarbeiter der Forst– und Kreisverwaltung haben sich bei der Umsetzung der jagdlichen Ziele im Einklang mit den Erfordernissen von Forst- und Landwirtschaft als kooperative und verlässliche Partner erwiesen.

Den Rheingauer Jägern stehen zur Jagdausübung und damit angewandtem Naturschutz, circa 29.400 Hektar zur Verfügung. Davon entfallen auf die Niederwild-Hegegemeinschaften Unterer Rheingau circa 17.000 Hektar, auf den Mittleren Rheingau cirka 6.000 Hektar und den Oberen Rheingau circa 6.400 Hektar.

Vom circa 30.000 Hektar großen Gebiet der Rot- und Muffelwildgemeinschaft „Hinterlandswald“ entfallen circa 18.900 Hektar auf den Rheingau. Die im Rheingau unter Naturschutz gestellte Gesamtfläche beträgt rund 850 Hektar.

Außer den vier Staatsrevieren mit vier verpachteten Eigenjagdbezirken gibt es fünf weitere Eigenjagdbezirke und 64 von Rheingauer Kommunen verpachtete Jagdreviere. In diesen kümmern sich die im Jagdverein Rheingau organisierten Jäger mit großem Engagement um die Erhaltung eines artenreichen, angemessenen und gesunden Wildbestandes sowie um die Erhaltung des Waldes mit seiner Fauna und Flora als Biotop für das Wild und zugleich als Quell der Freude und Erholung für alle großen und kleinen Bürgerinnen und Bürger.

Nicht zuletzt dank der jahrzehntelangen Treue seiner Mitglieder konnte der JVR seine in der Satzung verankerten Ziele und Aufgaben erfüllen und ein aktives Vereinsleben gestalten.
Und so soll es weitergehen; mit 70 Jahren ist der JVR zwar längst im „Ruhestand“, aber der amtierende Vorstand und die Mitglieder sind bestrebt, mit frischem Wind den Verein jung und attraktiv zu erhalten.

Die folgende Chronik gibt einen tabellarischen Abriss über Daten und Fakten der Vereinsgeschichte:

  • März 1949 Gründungsversammlung
  • 1952 Gründung des Rotwildrings „Hinterlandswald“
  • 1952/53  Bildung der Hegeringe Oberer und Unterer Rheingau
  • 1967 Einweihung des vereinseigenen Schießstandes für Flintenschießen in Presberg
  • 1968  Gründung der JVR Bläsergruppe
  • 1969 Feier des 20jährigen Vereinsjubiläums in Marienthal und Oestrich
  • 1983 Beitritt in die Naturlandstiftung Hessen e. V.
  • 1988/89 Bildung der drei Hegegemeinschaften Unterer, Mittlerer und Oberer Rheingau
  • 1989 Feier des 40jährigen Vereinsjubiläums in Kloster Eberbach
  • 1993 Erscheinen der 1. Ausgabe der Vereinszeitung Rheingau-Jäger, für die Marietta Wahn-Raubal verantwortlich zeichnet.
  • 1996 Verpflichtung von Volker Fischer als professionellem musikalischen Leiter der Bläsergruppe
  • 1998 Verleihung des Staatsehrenpreises an JVR- Mitglied Norbert Kreisel
  • 1999 Das neue Bodenschutzgesetz erzwingt die Einstellung des Schießbetriebs auf dem Schießstand in Presberg.
  • 1999  28./29. 08.Feier des 50jährigen Jubiläums mit einem Ball im Germania-Domzentrum in Geisenheim und einem „Tag der Jagd“ in der Kurfürstlichen Burg in Eltville.
  • 2000 Finanziell unterstützt von JVR-Mitglied Gerhard Lenz startet im Hinterlandswald das Forschungsprojekt „Muffelwild“.
  • 2001 Die Arbeitsgemeinschaft der benachbarten Jagdvereine(ARGE) veranstaltet das erste gemeinsame Sommerfest „Wild und Wein – Jäger laden ein“ im Langwerther Hof in Eltville.
  • 2003 Wiedereröffnung des Tontaubenschießstandes in Presberg und Beginn umfangreicher Renovierungsarbeiten
  • 2004 Der JVR bietet auf einer eigenen Homepage auch im Internet Informationen über die Jagd im Rheingau und über das Vereinsleben.
  • 2005 Verleihung des Staatsehrenpreises an JVR-Mitglied Gerhard Lenz (verst. 2018)
  • 2006 Rudolf M. Collong übergibt nach 21 Jahren erfolgreicher Arbeit für den JVR den Vereinsvorsitz an Klaus Beller. Rudolf Collong wird zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
  • 2006 Gudrun Fehler übernimmt die Gestaltung der Vereinszeitung Rheingau-Jäger, die nun vierteljährlich erscheint.
  • 2007 Rudolf M. Collong wird mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement für Jagd, Natur, Wald und Wild geehrt.
  • 2007 Der JVR veranstaltet seit 2007 das Sommerfest in eigener Regie.
  • 2009 Am 24. April feiert der JVR sein 60jähriges Vereinsjubiläum mit einem Ball im Germania-Domzentrum in Geisenheim.
  • 2010 Erster Jägerschlag zusammen mit US-amerikanischen Jungjägern im Kreuzgang von Kloster Eberbach. In der Basilika von Eberbach findet die von der JVR-Bläsergruppe musikalisch gestaltete Hubertusmesse statt.
  • 2012 Am 9. März übergibt Klaus Beller in der Jahreshauptversammlung den Vorsitz an Werner Schütz.
  • 2012 Im April übernimmt Frau Annette Roos-Braun die musikalische Leitung der Bläsergruppe.
  • 2014 Anlässlich des 65jährigen Vereinsjubiläums organisiert der JVR den Hessischen Landesjägertag.
  • 2015 Ausbildungsleiter Christian von Wallbrunn schließt einen Kooperationsvertrag mit der Hochschule Geisenheim University. Geisenheimer Studierende können seither zu ermäßigter Gebühr am Jungjägerausbildungskurs des JVR teilnehmen.
  • 2015 Der JVR erwirbt den Anhänger „Erlebnisschule Wald und Wild“.
  • 2018 Die JVR-Bläsergruppe feiert ihr 50jähriges Bestehen. Bläserobmann Jürgen Wiedenhöfer organisiert im Rahmen der Landesgartenschau in Bad Schwalbach einen

„Tag der Jagd“. 15 Bläsergruppen aus Hessen und Bayern beweisen, dass sie als Botschafter der Jagd die Tradition des Jagdhornblasens pflegen und weiterentwickeln.

  • 2019 Im März wird Diethelm Lober neuer musikalischer Leiter der JVR-Bläsergruppe.
  • 2019 Der JVR feiert sein 70jähriges Jubiläum im Rahmen des traditionellen Sommerfestes „Wild und Wein – Jäger laden ein.“ Nach dem Verkauf des Langwerther Hofes findet das Fest in Schloss Vollrads in Oestrich-Winkel statt. Als letztes noch lebendes Gründungsmitglied nimmt Hans Allendorf aus Oestrich-Winkel teil.

Download: JVR-Chronik 2019 als PDF

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